Donnerstag, 15. November 2012

die camera von Daniel Toullic

Was noch erwähnt werden sollte... Die Lego Kameras hatte ich schon öfter 
im Web gesehen, doch einmal davor zu sitzen war letztendlich der 
Auslöser dafür, dass schon auf dem Heimweg von der Photokina der 
Entschluss reifte, mir selbst auch eine solche Kamera zu bauen.
Zum Glück stand bei meiner Oma im Speicher noch ein Sack volle mit 
meinen alten Legosteinen. Das Sortieren der Steine wurde jedoch sehr 
schnell etwas ernüchternd. Bauteile, die wirklich für die Kamera 
verwendet werden konnten, waren dann doch erstaunlich wenige dabei. 
Dafür massenhaft Lego Männchen, Bäume, Sonderformen, und Lego-Technic. 
Zuletzt genanntes ist leider sehr ungeeignet, denn es ist voll mit 
Löchern, und diese machen in einer Kamera ja doch recht wenig Sinn!
 
So weit so gut, wofür hat man Freunde, und Lego hatte doch früher 
wirklich jeder! Leider stellte sich beim Rekrutieren der kostbaren 
Steine heraus das diejenigen, die damals mit Lego spielten, dieses 
entweder schon an die eigenen Kinder weitergegeben haben, oder es in 
ihrer Rolle als Tante und Onkel sorgsam hüten, für den Fall das die 
Neffen und Nichten vorbeikommen – diese wollen sich zwar keine Kamera 
bauen, aber damit spielen.
 
„Ich könnte es Dir eine Zeit lang ausleihen?“
„Danke, aber wenn ich es einmal in die Kamera eingebaut habe, gebe ich 
es sicherlich nicht mehr her....!“
 
Hier ein weiteres großes DANKE an den Bruder meiner Verlobten, welcher 
sich tatsächlich von seiner Lego-Kiste trennte. Aber auch hier wieder: 
Sonderformen, Bäume, Pferde, Lego-Technic, ... Aber: mit meinen eigenen 
bereits vorhandenen Legosteinen endlich genug Material, zwar nicht für 
eine 8x10, jedoch für eine 4x5 Kamera!
 
 
Los geht’s! Steine sortieren, und die ersten Ideen entwickeln, wie die 
Kamera gebaut werden soll. Erste Überlegungen von Korpus mit Auszug. Wie 
soll das mit der Mattscheibe funktionieren? Wie kommt das 
Polaroid-Rückteil aus dem hauseigenen Fundus an die Kamera?
Auf dem folgenden Bild sieht man die ersten Denkansätze – von Links nach 
Rechts:
Korpus mit Auszug, die Halterung für eine Mattscheibe (ging leider nicht 
wie geplant), und letztendlich, der grobe Aufbau des Halters für das 
Polaroid Rückteil.



 

(BILD 1) Testaufbauten 

 

Nachdem die Steine sortiert und der grobe Plan fertig waren, ging es 
endlich los: Stein um Stein auf dem sicheren Weg zur Lego Kamera!
An dieser Stelle muss ich (zu meiner Schande) gestehen, das die 
Legosteine mich so in ihren Bann gezogen haben, das ich zwar nach ca. 4 
Stunden von der fertigen Kamera stand, es jedoch versäumt habe, auch nur 
ein einziges Foto vom Zusammenbau zu machen....
Während des Aufbaus kam die Idee, das Polaroid Rückteil direkt 
anzubauen, was die Produktion um einiges einfacher machte. Es ist 
unglaublich, wie sich das Rückteil an das Lego anschmiegt, als ob Lego 
und Polaroid zwingend zusammengebaut werden müssten!
Hier nun die vorläufige Version der Kamera, noch ohne Objektiv.



 

(BILD 2) Kamera zusammengebaut
(BILD 3) Kamera und Auszug separat

 

Hier ein Bild der improvisierten Mattscheibe. Diese besteht aus 2 
aufeinander gesteckten Reihen flacher Legosteine. In dem so entstandenen 
Rahmen befindet sich eine Mattscheibe aus einfachem Butterbrotpapier, 
welches mit durchsichtigem Packband beklebt ist. Auf ihr wurde mit 
schwarzem Stift nachträglich eingezeichnet, welche Fläche letztendlich 
vom Polaroid-Rückteil abgedeckt werden kann.




  

(BILD 4) Mattscheibe
(BILD 5) Blick durch die Mattscheibe 

 
Die erste Modifikation – mit Lego Technic...
 
Da ich nun eine fertige Lego-Kamera hatte, und tatsächlich noch einige 
Steine übrig waren, kamen die ersten Überlegungen: Was kann man an der 
Kamera noch verbessern, wenn die Steine schon nicht für eine 8x10 Kamera 
ausreichen?
Ein paar lange Lego-Technic-Steine mit Löchern, ein paar Zahnräder, ein 
paar Zapfen, und eine Idee. Schnell stand fest – die Kamera inklusive 
Auszug muss noch einmal der Länge nach halbiert, ein paar Steine 
nachträglich gegen andere getauscht werden.
Zwei Stunden Tüftelei, und fertig war sie! Die Lego-Kamera mit manueller 
Fokussierung „de Luxe“. Dreht man am großen Zahnrad, fährt der Auszug 
heraus und natürlich auch wieder zurück, was das Scharfstellen um 
einiges bequemer und einfacher macht!




 

(BILD 6) Front
(BILD 7) Rückseite
(BILD 8) Seitenansicht


Als Linse dient momentan noch ein Objektiv samt Objektivplatte von 
meiner Großbild, welches notdürftig mit Tesa befestigt ist. Dies ist die 
momentane Lösung, zum einen, weil ich noch kein passendes Objektiv für 
die Lego-Kamera gejagt habe, zum anderen, weil ich nicht mehr genügend 
Lego Platten habe, um überhaupt eine Linse an der Kamera befestigen zu 
können.
Dennoch, das erste Testbild hat gezeigt – ES FUNKTIONIERT!!


 

(BILD 9) Testbild
 
 
An dieser Stelle nochmals einen ganz besonderes Wort des Dankes an Jens! 
Ohne die Inspiration die ich von ihm auf der Photokina erhalten habe, 
hätte es wohl noch sehr lange gedauert, den Schritt zum Legografen zu 
wagen! Vielen Dank dafür!

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